Garten FEHLER BEIM SCHNITTdjd). Wenn die Äpfel auf den Bürgersteig fallen, die Haselnuss ins Grundstück des Nachbarn hängt oder die Tanne Schatten auf die Terrasse wirft, greifen Gartenbesitzer gerne zu Motorsägen und Astscheren. Mit dem richtigen Rüstzeug ist der Ast schnell gekappt, der wilde Auswuchs beseitigt und die Krone geschnitten.

 

Fehler offenbaren sich erst später

 

Auf den ersten Blick sieht dies oftmals nach sauberer Arbeit aus. „Doch Fehler beim Baumschnitt offenbaren sich oftmals erst in den nächsten Vegetationsperioden“, warnt Hendrik Wagler, Sachverständiger aus Schlettau in Sachsen. Unkontrollierte Seitenäste, wulstige Verdickungen oder gar ein Absterben können demnach Folgen des falschen Eifers sein. Nun zeigt sich, dass Gartenbesitzer meist keine professionellen Baumpfleger sind. Die Experten wissen, wann und wo sie Hand anlegen müssen.

 

„Durch den richtigen Schnitt zur rechten Zeit können wir Bäume und Sträucher gesund und sicher erhalten und, wenn nötig, in ihrer Wuchsform optimieren“, so Wagler, dessen Fachbüro wie viele andere zertifizierte Baumpflegebetriebe unter www.ral-baumpflege.de gelistet ist. Ein typischer Fehler von Laien sei, dass sie oft die arttypischen Wuchsmuster vernachlässigen und zu große Wunden hinterlassen. Diskussionen entfachen sich auch immer wieder hinsichtlich des richtigen Schnitt-Zeitpunkts. Eine pauschale Aussage gibt es hier nicht, denn auch hier sind unterschiedliche Reaktionen der Baumarten zu beachten.

 

Zu den sensiblen „Kandidaten“ zählt etwa die Walnuss, da sie stark „blutet“ und ihre Wunden nur langsam verheilen. Am besten wird dieser Baum daher im Spätsommer gepflegt. Er fährt dann schon seinen Saftstrom zurück, dennoch bleibt bis zur Winterruhe noch genügend Zeit zur Wundheilung. Die meisten Laubbäume lassen sich während ihrer Ruhephase in der kalten Jahreszeit gut schneiden. Vorsicht ist aber bei Frost geboten, denn bei Minusgraden brechen Äste schnell ab. Auch bei Regen sollte man auf den Baumschnitt verzichten, da die Schnittstelle schlechter heilt und es leichter zu Krankheitsbefall kommen kann.

 

Foto: djd/RAL Gütegemeinschaft Baumpflege e.V.