Das wäre ärgerlich: Da hat man gerade die Fassade des Hauses umfassend saniert und wärmegedämmt, aber stellt nur wenige Wochen später fest, dass die eigene Kommune einen Zuschuss zur Modernisierung gezahlt hätte. Nachdem die Arbeiten bereits fertiggestellt sind, ist jedoch kein Antrag mehr möglich – und der Hauseigentümer hat einen vierstelligen Betrag verschenkt. Angesichts der Vielzahl an Fördermöglichkeiten auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene ist dies kein Einzelfall: Laien ist es kaum möglich, im Förderdschungel den Überblick zu behalten.

Tausende Fördermöglichkeiten bundesweit

Die KfW Bankengruppe sowie das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sind als Anlaufstellen für Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen allgemein bekannt. Weniger verbreitet ist die Information, dass auch zahlreiche Bundesländer, Kommunen und Energieversorger eigene Fördertöpfe haben. Und zwar in großer Zahl: Derzeit gibt es bundesweit 3.350 Förderprogramme für energetische Maßnahmen an Gebäuden, das hat ein Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) ergeben. „Vor der energetischen Sanierung keine umfassenden Informationen einzuholen, kann somit bares Geld kosten“, unterstreicht Ralf Pasker, Geschäftsführer des Fachverbandes Wärmedämm-Verbundsysteme (FV WDVS). Seine Empfehlung: Bevor die Sanierung überhaupt startet, sollten Hausbesitzer in jedem Fall einen Energieberater einschalten. In diesem Zusammenhang seien die regionalen Energieberateragenturen wichtige Ansprechpartner, mehr Informationen und Adressen findet man unter www.heizkosten-einsparen.de.

Energieberater sorgen für mehr Durchblick

Die Beratung durch unabhängige Experten ist gleich in mehrfacher Hinsicht von Vorteil, so Ralf Pasker weiter: „Der Fachmann kann zu Fördertöpfen beraten, vor allem aber wird er zunächst eine Bestandsanalyse des Hauses vornehmen und so individuell sinnvolle Maßnahmen zur energetischen Sanierung vorschlagen.“ Erst mit diesem konkreten Fahrplan ließe sich dann auch recherchieren, welche Zuschüsse in Frage kommen. Die grundsätzliche Empfehlung an Altbaueigentümer lautet, sich nicht nur auf die KfW-Förderung zu verlassen, sondern regional vorzugehen. „Es lohnt sich, gezielt in den jeweiligen Kommunen oder Landkreisen nach der Förderung der energetischen Sanierung zu fragen“, so Pasker weiter. Das Angebot reiche hier von der Unterstützung bei Thermographie-Aufnahmen bis zur Vermittlung von Energieberatern.

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